Diamanttrennscheiben: Varianten, Vorteile, Tipps für die Praxis
Diamanttrennscheiben eignen sich perfekt für das Bearbeiten von harten Materialien wie Beton, Gestein, Keramik, Asphalt, Marmor und Granit. Auf der Baustelle sind die Diamant-Scheiben Gold wert – und sollten möglichst lange durchhalten.
06/11/2024
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7 Minuten
Die extrem harten Diamantkristalle sorgen dafür, dass sich auf der Baustelle fast alle Materialien bearbeiten lassen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie über den Einsatz der in vielen Varianten verfügbaren Trennscheiben wissen müssen und wir geben Tipps aus der Handwerker-Praxis.
Kern einer Diamantscheibe ist die flache, runde Metallscheibe, an der die äußeren Schneidsegmente befestigt sind. Verbunden werden Segmente und Kern durch Hartlöten oder Sintern, meist aber durch Laserschweißen, da dieses für die haltbarste Verbindung sorgt. Die Stahlkerne von Qualitätsscheiben sind extrem robust, sie werden wärmebehandelt und präzisionsgeschliffen. Damit wird erreicht, dass der Kern auch einer Beanspruchung durch Biegen standhalten kann.
Das Diamantsegment setzt sich zusammen aus Metallpulvern und Industriediamanten, die unter Druck und Hitze zu einem Segment geformt werden. Der Diamant selbst übernimmt die eigentliche Schleifarbeit, während das Metallpulver dafür sorgt, dass er dabei in Position bleibt.
Zu beachten ist der Diamantgehalt: Parallel zu ihm erhöht sich die Anforderung an die Leistungsfähigkeit der Schleifmaschine. Wie groß die verwendeten Diamanten sind, wird in Korngrößen von 25-35 oder 50-60 angegeben. Als Faustregel gilt: weiche Bindungen für harte Materialien verwenden und umgekehrt.
Höhere Schnittgeschwindigkeit, Vielseitigkeit, bessere Schnittqualität und höhere Lebensdauer: Die aktuellen Würth-Produkte Baustelle Longlife & Speed RS illustrieren die Vorteile von Diamanttrennscheiben in besonderem Maße. Sie schneiden schneller Betonrohre, harte Tonziegel, Beton und armierten Beton, Waschbeton, Kalksandstein, Naturstein und Granit sowie Klinker und Ziegel. Dadurch lassen sie sich nahezu überall im Baubetrieb einsetzen, lästige Scheibenwechsel können entfallen. Dazu kommt die Nutzungsdauer, die um ein Vielfaches höher liegt als bei vielen vergleichbaren Scheiben. Zudem besitzen die universal einsetzbaren Trennscheiben speziell geformte Segmente. In Kombination mit einer neu entwickelten Segmentur und einer neuartigen dynamisch positionierten Anordnung der Diamanten ermöglicht das eine maximale Schnittgeschwindigkeit sowie extrem saubere und präzise Schnittkanten über die gesamte Lebensdauer hinweg. Kurzum: Dem Handwerker steht eine Rundum-Sorglos-Scheibe für nahezu jedes Material und jede Anwendung zur Verfügung.
Varianten
Ein Unterschied, der sofort ins Auge fällt, ist die Größe: Diamanttrennscheiben werden in der Regel in Größenstufen ab 115 mm angeboten. Segmentstärke und -höhe sowie die Anzahl der Segmente können ebenfalls stark variieren. Zu unterscheiden sind zudem zwei Varianten des Scheibenrandes:
- segmentiert, mit glatten oder geriffelten Segmenten: für schnelles Schneiden
- geschlossen und glatt oder geriffelt: für sauberes Schneiden
Wird zum Trennen ein Winkelschleifer verwendet, sollte die Diamanttrennscheibe eine Innenbohrung von 22,23 mm aufweisen. Bei Tischsägen und Fugenschneidern beträgt der Durchmesser 20 mm, 25,40 mm oder 30 mm.
Die große Vielfalt des Angebots entspricht dem Wunsch der Handwerker, möglichst für jeden Arbeitsgang das optimale Werkzeug und Zubehör wählen zu können. Was dabei nicht übersehen werden sollte: Nicht jede Diamanttrennscheibe passt zu jeder Maschine, eine Prüfung vor dem Einsatz kann daher schnellen Verschleiss verhindern und damit Kosten reduzieren.
Mit den folgenden Tipps geht die Arbeit noch leichter von der Hand und Sie erhöhen die Standzeit Ihrer Diamanttrennscheibe:
- Nie mit der Diamanttrennscheibe schleifen, dafür ist die Scheibe nicht ausgelegt.
- Laufrichtung der Scheibe beachten, diese ist ab Werk vorgegeben.
- Immer die passende Scheibe für das jeweilige Material verwenden. Ist dieses zu hart oder zu weich, beschleunigt sich der Verschleiss oder die Scheibe schneidet nicht wie vorgesehen.
- Prüfen, ob die Aufspannung fest genug ist.
- Prüfen, ob die Antriebsspindel ausgeschlagen ist.
- Prüfen, ob die Trennscheibe zur Schleifmaschine passt.
- Zu hoher Anpressdruck erhöht den Scheibenverschleiß.
- Ausreichend kühlen: Beim Nassschnitt muss auf jeden Fall die Wasserzufuhr gesichert sein. Beim Trockenschnitt hilft es, die Scheibe zwischendurch freilaufen zu lassen. Färben sich Stahlkern oder Segmente blau, sollten Sie die Vorschubgeschwindigkeit verringern und regelmäßige Pausen für die Kühlung einlegen. Unser Beispiel: Die Würth-Diamanttrennscheiben der neuen Reihe Baustelle Longlife & Speed RS verfügen über speziell geformte, neuartige Fächersegmente, die kühlende Luft zuführen. Als zusätzliche Kühlung dienen Öffnungen in Pfeilanordnung, die zugleich die Laufrichtung anzeigen.
- Segmentverlust verhindern: Verrutscht das Material beim Trennvorgang, werden die Segmente der Trennscheibe möglicherweise abgerissen. Darum sollte das Material immer ausreichend befestigt werden.
- Damit die Scheibe nicht ihre Schnittfreudigkeit verliert, muss sie rechtzeitig nachgeschliffen werden.
- Stahlkern der Trennscheibe regelmäßig prüfen, mit einem gerissenen Kern dürfen Sie nicht arbeiten.
- Und natürlich gilt: Auf keinen Fall mit der Diamanttrennscheibe ungeeignete Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff schneiden! Für die Arbeit im Metallbereich gibt es eigenständige Lösungen. So bietet Würth in diesem Bereich die neue Diamanttrennscheibe BSL Metall und die Diamantscheibe Cut & Grind BSL Metall an.
Zubehör-Tipp:
Mit einem Schärfstein für Diamanttrennscheiben lässt sich die Schnittfreudigkeit einer stumpf gewordenen Scheibe sehr einfach und schnell wiederherstellen. Die Informationen zur neuen Generation der Diamanttrennscheiben und dem Gesamtangebot von Würth haben wir hier zusammengefasst.